Verlustängste bekämpfen ja oder nein?
Wie ist der aktuelle Stand der Wissenschaften zu dem Thema Verlustängste bekämpfen?
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Wie wurde noch bis kurz vor der Jahrtausendwende gedacht?
Verlustängste bekämpfen - eher ja!
Noch bis Ende 1990 dachte man, das Gehirn verändert sich nicht mehr. Die Entwicklung ist mit dem Ende der Pubertät beim Übergang in das Erwachsenenleben abgeschlossen. Dass das nicht so ganz stimmen konnte, wurde am Beispiel der Londoner Taxifahrer untersucht. Bevor ein Taxifahrer in London - bevor Uber aufkam - eine Beförderungslizenz erhielt, musste er die Straßen von London auswendig kennen. Das setzt eine gewaltige Lernleistung voraus. Aber wie konnte diese Leistung umgesetzt werden, wenn sich der wichtigste Teil unseres Körpers im Erwachsenenleben nicht mehr verändert?
Können wir lernen, mit unseren Ängsten umzugehen? Sollte man Verlustängste bekämpfen?
Was haben Neurologen bei den Londoner Taxifahrern entdeckt?
Eine genaue Untersuchung von Gehirnen von Londoner Taxifahrern ergab: das Gehirn verändert sich. Taxifahrer, die noch nicht mit dem Lernen begonnen hatten, wurden mit denen, die bereits eine Lizenz hatten, verglichen bzw. generell eine Vorher-Nachher-Untersuchung vorgenommen. Das Ergebnis ... und sie bewegt sich doch ... war hier: das Gehirn verändert sich. Im Jahre 2000 erhielt Dr. Eric Kandel für diese und anderen Entdeckungen den Nobelpreis für Medizin oder Physik. Er zeigte uns sogar eine tägliche Veränderung auf. Der Begriff "Neuroplastizität" kam zur vollen Geltung.
Entwicklung neuer Therapiemethoden
Dieser neue Denkansatz beflügelte die Entwicklung neuerer Therapien bzw. legitimierte diese im Nachhinein. Frau Dr. Francine Shapiro entwickelte u. a. die EMDR Methode. EMDR steht für "Eye-Movement Desensitization and Reprocessing", was so viel heißt wie Augen-Bewegung-Desensibilisierung und Wiederaufarbeitung. Mit dieser Methode war es plötzlich möglich, Kriegsveteranen aus dem Vietnamkrieg, die unter starken Traumen litten, zu helfen.
Was hat das nun mit Verlustängsten bekämpfen zu tun?
Die Ängste, die wir haben, sind in der Regel unsere eigenen Ängste. Diese Ängste sind Ausdruck von Gefühlen, die unser Gehirn erfahren hat. Ab einem bestimmten Schweregrad eines Gefühls werden die Signale, die die Amygdala verarbeitet, von der Weiterverarbeitung im Großhirn abgetrennt. Das schützt uns u. a. vor der Einsicht, jetzt werden wir sterben. Jedoch werden wir die Ängste auch lange nach einem traumatischen Ereignis selten von alleine los. Vielmehr kommen sogenannte Flashbacks hoch, die die traumatische Situation immer wieder aufleben lassen. Dass das zu Veränderungen der Betroffenen führt, ist leicht vorstellbar. Wenn man diese Ängste bekämpft, werden die Symptome aber nicht geringer, im Gegenteil.
Symptome können hier sein:
- Sozialer Rückzug
- Ähnliche Situationen werden vermieden
- Abflachung von Interessen
- emotionale Kühle, eine Art Taubheit
Es stellte sich im Zusammenhang mit der Ausbreitung der EMDR Methoden folgendes heraus:
- Wenn die Emotion mit dem Erlebnis zusammengeführt wird, nimmt die Stärke der Gefühle ab und das Trauma wird "handhabbar".
- Nicht ein Bekämpfen der Verlustangst kommt in Frage, sondern ein Annehmen der eigenen Gefühle sollte stattfinden. Nur so kann das Gefühl mit der dazugehörigen Umgebungsinformation verknüpft werden.
Was wissen wir heute über Verlustängste bekämpfen?
Heute wissen wir also:
Verlustangst bekämpfen - nein. Das ist zu unterlassen!
Was kann getan werden, wenn Verlustängste nicht bekämpft werden sollen?
Sind Sie neugierig geworden, wie Sie mit Ihrer Verlustangst umgehen sollten?
Machen Sie einen Test wie es um Ihre Verlustängste steht.
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