Gedankenkarussell stoppen: Ein Moment der Achtsamkeit
Erinnerst du dich an gestern? Wir standen am Fenster und haben das Eis von der Scheibe gekratzt. Wir haben gelernt, Fakten von Angst zu unterscheiden.
Doch oft bleibt nach der Einsicht eine innere Härte zurück. Wir versuchen krampfhaft, die Situation im Griff zu behalten. Wir kontrollieren, wir grübeln. Wir wollen verzweifelt, dass endlich Ruhe im Kopf einkehrt. Viele fragen sich dabei: Wie kann ich diese innere Unruhe loswerden, die mich einfach nicht schlafen lässt?
Die Antwort liegt nicht im Kämpfen, sondern in einem Prinzip, das wir oft übersehen.
Die Klangschale: Warum Festhalten stumm macht
Schau dir die Klangschale auf dem Bild an. Sie ist aus hartem Metall, doch sie erzeugt etwas ganz Weiches. Das Faszinierende daran: Sie kann nur klingen, wenn sie frei steht.
Würdest du sie mit beiden Händen fest umklammern und dann anschlagen, würdest du nur ein dumpfes „Tock“ hören. Der Ton würde sofort ersticken. Die Schwingung kann sich nicht ausbreiten.
Genauso ist es mit deiner Psyche. Wenn du krampfhaft versuchst, deine Sorgen zu kontrollieren, indem du dich in sie verbeißt, verstummst du innerlich. Wer glaubt, er müsse kämpfen, um die Angst zu besiegen, bewirkt oft das Gegenteil: Der Lärm wird lauter. Die einzige Chance, wieder frei zu schwingen, ist, den Griff zu lockern.
Negative Gedanken loswerden heisst den Griff zu lockern und deinen Gedanken mehr Raum zu geben.
Achtsamkeit heißt: Den Griff lockern und loslassen lernen
Viele denken, um Ruhe zu finden, müssten sie härter zu sich sein. Aber das ist, als würdest du die Schale noch fester drücken.
Achtsamkeit ist der Moment, in dem du den Griff lockerst. Statt die Gedanken zu erwürgen, erlaubst du dem Ton, auszuschwingen. Das ist der Kernprozess: Die Hände (und den Geist) einen Spalt weit zu öffnen, damit die Vibration entweichen kann.
Nur wer loslässt, kann wieder resonieren. Nur wer die Kontrolle ein Stück weit abgibt, bekommt seine Lebendigkeit zurück.
Wie du das heute Abend übst
Wenn du merkst, dass du dich gerade an einer Sorge festbeißt, stell dir diese Schale vor. Spüre, wie deine Hände die Situation erdrücken. Und dann: Öffne die Hände. Nur ein kleines Stück. Atme aus.
Dieser kleine Moment ist dein Kerzenlicht in der Vorweihnachtszeit. Er ist der erste Schritt, um das Gedankenkarussell stoppen zu können.
Falls du merkst, dass du das alleine nicht schaffst, weil die Angst dich immer wieder zwingt zuzugreifen: In meinem SOS-Notfall-Kit findest du 3 Meditation. Sie sind darauf ausgelegt, dein Nervensystem sanft dazu zu bringen, den Griff zu lockern. Es ist das Werkzeug, mit dem du loslassen lernen und nachhaltig negative Gedanken loswerden kannst.
Genieß die Stille.
... hier geht es morgen weiter. Vergiss nicht das 20. Türchen zu öffnen.
Dieser kleine Moment ist dein Kerzenlicht in der Vorweihnachtszeit.
Neurobiologie: Warum Gedanken kreisen (Die neuronale Autobahn)
Eifersucht und Angst sind am Ende nichts anderes als elektrische Impulse. Wenn du immer wieder dasselbe denkst, verbinden sich deine Neuronen zu einer festen "Daten-Autobahn". Neurobiologen nennen das Langzeit-Potenzierung: Was zusammen feuert, vernetzt sich. Wer das Gedankenkarussell stoppen will, kämpft also nicht gegen Luft, sondern gegen eine physische Verschaltung im Gehirn.
Deshalb fühlt es sich so schwer an, wenn wir negative Gedanken loswerden wollen: Die elektrischen Impulse rasen automatisch über die dick ausgebaute Straße. Es ist ein biologischer Automatismus. Um wirklich loslassen lernen zu können, müssen wir diesen Verkehr aktiv unterbrechen. Achtsamkeit wirkt hier wie eine Straßensperre. Sie zwingt das Gehirn, den Strom umzuleiten und neue, leisere Pfade zu nutzen. Nur durch diese bewusste Unterbrechung legen wir die alte Autobahn still. So beginnt dein Gehirn auf Zellebene, neu zu feuern.
Hast du die letzten Artikel verpasst?
Hier kannst du die vergangenen Türchen nachlesen und die Übungen nachholen:
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18. Dezember: Ein Funke Zuversicht (Verlustangst überwinden & Erdung)
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17. Dezember: Ein Impuls für Klarheit (Was hilft gegen Eifersucht?)
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16. Dezember: Ein Moment der Wärme
Herzliche Grüße
Georg Herbert Wendt
Dein Psychologischer Berater & Coach.
Ich begleite dich dabei, den Lärm im Außen leiser zu drehen, damit du deine eigene innere Stimme wieder hören kannst – und helfe dir, dich nicht vom Stress „stumm schalten“ zu lassen, sondern wieder in deine eigene Schwingung zu kommen.
Hochstrasse 1, 94113 Tiefenbach
+49 (0) 160 477 1647
Email: georg.wendt@verlustangst24.de
Web: https://verlustangst24.de
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